Schönstes Segeln Cediera nach Camarinha

 

Der Abschied aus Cedeira fiel uns schwer. Wir hatten den verrückten Holländer gern gewonnen. Peter meinte er komme evtl. nach in die Rias, welche uns nun bevorstünden. So blieb uns etwas Hoffnung. Wir fuhren am frühen Nachmittag aus Cedeira los und hörten auf Peter's hilfreiche Tipps wobei er uns auch eine Ankerstelle empfahl, welche kurz vor A Corua lag: Ares. In der großen Bucht vor A Corua war die Welle weg und wir lieferten uns eine Regatte mit Jürgen. Es war traumhaft schönes Segelwetter. Sonnenuntergang mit leichtem Anlieger bei 4- 5 Bft. Als wir unsere Bucht erreicht hatten, schmissen wir unser Eisen auf 3-4m mitten im Mooringfeld weil die Capitina unbedingt dort nächtigen wollte. Etwas später kam dann auch Jürgen vorbeigesegelt und meinte er fahre weiter weg vom Mooringfeld, um etwas Driftraum zu haben, falls der Anker nicht halten sollte. Das überzeugte uns und wir unterbrachen unser Ankommensritual und ließen das Bierchen stehen. Also Anker auf.Wir hätten definitiv keinen Driftraum gebraucht, weil unser Anker bombenfest saß. Der Capitan zog an der Kette und nix tat sich. Er nam die Winde zur Hilfe und zog damit eine dicke schwere Kette mit Tauknäuel dran hoch. Super!! Es dauerte ein wenig bis wir das Ding wieder abschütteln konnten und fuhren erleichtert aus dem Feld, um in sicherer Entfernung erneut den Anker zu schmeißen. Wieder etwas dazugelernt: Ankere nie im Mooringfeld außer es kommt Sturm! Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Dinghi an Land und schauten uns die Stadt an. Ares hat, wie die meisten Städte, eine langgezogene Strandpromenade welche meist sehr touristisch wirkt und von Restaurants gesäumt ist. Eine Häuserreihe dahinter wird’s dann schön. Die Gassen werden kleiner, es gibt unzählige Cafés, Kirchen, Fruterien, ein Rathaus usw. Wir haben uns in eine der Frutterien kleine Pimentos (Paprikas) gekauft welche hier überall kurz in Olivenöl angebraten mit etwas Salz darüber vernascht werden. Nach unserem Cafe Solo Ritual und einem längeren Spaziergang ging es wieder zurück zur Anima. Der Wind nahm bei unserem Stadtbummel stetig zu. Unser Dinghi war im Hafen vertaut, der jetzt wie Glocken einer wildgewordenen Kuhherde auf Heidi's Alm klang. Und dann das noch: kein Benzin mehr im Außenborder. Wir versuchten wie Duracellmännchen erst gegenan zu paddeln. Nach 5 Minuten und einen Fingersteg weiter (ca 10m), gaben wir auf. So ein Mist. Wir fragten die paar Leute im Hafen ob sie uns einen kostbaren Schluck Ihres Benzins abgeben konnten aber jeder hatte eine andere Ausrede, bis wir den Capitan de Puerto trafen und er uns unseren Motor randvoll machte und dann nicht einmal einen Cent dafür haben wollte. Super nett. So kamen wir endlich wieder zurück zum Boot. Am nächsten Morgen ging es mit Sonnenaufgang weiter Richtung Camarinas. Anfangs schlief der Wind und wir setzten die Dieselfock, während Jürgen noch vor sich hin trieb. Doch dann kam er wie angesagt mit Stärke 5-6 und in Böen mit 7 Bft. Aus N-NO. Wow! Die Dame des Schiffes staunte nicht schlecht, als sie sah wie Segeln mit ordentlich Wind funktionierte. Sollte sie doch noch segeln lernen? Wir bindeten das 2te Reff ein und Anima rauschte nur so dahin. Die Wellen waren riesig und Jürgen schätzte sie auf 3.5- 4m. Als wir in den Rias reinsegelten, wurde der Wind stärker. Also refften wir auch noch die Fock und suchten uns einen geschützten Ankerplatz. Trotz des tollen Segelns waren wir fertig und wollten endlich ankommen. Capitina lernte folgendes über das Segeln: 1. Wenn wenig Welle und ordentlich Wind ist, macht Segeln echten Spaß 2. leider trifft 1. nur selten ein und 3. Ankommen ist das Allerbeste! Endlich in Caraminas angekommen, ankerten wir erleichtert und froh. Nur die Tiede fehlte noch. Nachts hörten wir draußen im dunklen Rias etwas schnaufen, Christoph erinnerte es an Delfine, Steffi meinte es handele sich hierbei um Schwimmer oder NNBs (nachts Nacktbadende). Am nächsten Tag sahen wir es und Don Capitano hatte recht. Es waren Delfine welche in den Rias kamen um zu jagen. Sie sprangen, drehten und schnauften was das Zeug hielt - stundenlang. Es war für uns beide wieder mal ein Erlebnis uns mitten in der Natur zu bewegen. Denn wo sonst würde man so etwas schönes beobachten können?!? Doch dann plötzlich lautes Motorengeräuch direkt hinter den Bäumen und dann flogen sie auch schon direkt über unseren Köpfen hinweg und hätten fast den Mast der Anima gerammt. Die Bombeiros, die Feuerwehr Spaniens. Seit mehreren Tagen beobachten wir hier 2 oder mehrere Waldbrände täglich. Diese Löschflugzeuge nehmen in den Rias, wo wenig Schwell ist, Wasser auf und fliegen dann über die Brände um sie zu löschen. Meist kommen sie im 5 Minuten-Takt für 1-2 Stunden vorbei. Manchmal vermehren sie sich und wir haben bis zu vier Flugzeuge gleichzeitig beobachtet. Hier kann man über einiges staunen. Wir machten unser Dinghi scharf und fuhren quer über den Rias ins Städtchen. Jaja es war wieder sehr schön und hier konnten wir unsere Wasserkanister füllen und unseren Müll entsorgen. Abends wurden wir auf die Tide zu engl. Tea und Selfmade Pfannenplätzchen eingeladen.

Herlich dieses Leben es könnte immer so weitergehen.

aktualisiert: 04.11.14

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