El Capitano Cristobal

Hallo,

ich bin Christoph oder bei den meisten bekannt als Pétz. 30 Jahre jung und habe in meinem Leben viele Träume. Einer der größten ist es, mit dem Wind, etwas weißem Tuch und viel Glück weit übers Wasser zu reisen. Ich wuchs damals im Bauch meiner Mutter schon auf einem Segelboot heran. Meine Eltern konnten durch die politischen Bestimmungen in der DDR leider nicht weit reisen und so blieb Ihnen nur die Mecklenburgische Seenplatte und v.a. der Scharmützelsee welchen ich im Mutterleib schon lieben gelernt habe. Naja das übliche als Heranwachsender folgte. Urlaube mit Mutti und Vati verbrachte ich immer auf dem Boot. Nach der Grenzöffnung konnten wir dann über die Ostsee nach Dänemark und Schweden.

Ich machte Abitur und dann wurde ich, ahnungslos was mit mir anzufangen sei, ins Leben geschmissen. Erst einmal studierte ich technischen Umweltschutz, weil ich mich noch nicht so recht von der jugendlichen Leichtigkeit des Lebens auf der Schulbank verabschieden konnte. Ganze 2 Semester habe ich das Studium durchgehalten und mich wenig um die Zukunft gesorgt .Ein Freund, sowie meine Schwester inspirierten mich damals und zeigten mir Möglichkeiten, mit Entwicklungshilfe, wirklich armen Menschen zu helfen. Dies beeindruckte mich sehr. Mit einer Ausbildung zum Krankenpfleger und anschließendem Angagement bei Ärzte ohne Grenzen wollte ich meine Zukunft gestalten und die anderer positiv beeinflussen. Danke Kerstin und Hirsch...Und so landete ich schließlich auf der Intensivstation als Krankenpfleger mit einem unglaublich tollen Team von Ärzten und Kollegen.

 Kurz vor meiner Ausbildung, mit 26, verließ ich erstmals den europäischen Kontinent und reiste mit Freunden und unseren Rucksäcken durch Mittelamerika. Es war toll und  nach meiner Rückkehr packte mich sofort wieder das Fernweh und ich meinen Rucksack erneut. Mit wenig Geld und Billigflieger ging es ab in die andere Richtung: nach Asien.

2 Jahre später hatte ich die Ausbildung abgeschlossen und war dann auf der Suche nach einem passenden Boot für mich. Durch die Berserk inspiriert suchte ich nach einer Albin Vega 27. In Norddeutschland an der Flensburger Förde bin ich dann fündig geworden und habe zugeschlagen. Nun hieß es erst einmal arbeiten und das nicht wenig. Schichtdienste an Wochenenden und Feiertagen habe ich durchgeknüppelt. Tja das Leben auf einer Intensivstation is nicht immer einfach. Mir war klar das man mit diesem Beruf nicht reich werden kann aber es tut gut aktiv anderen geholfen bzw. das Leben gerettet zu haben.  Vielleicht ergibt sich auch noch eine Möglichkeit auf unserer Reise etwas Gutes zu tun. Wir haben dank der tollen Crew von der SYEden nicht nur wertvolle Inspiration zu den schönsten Ecken unserer Route bekommen, sondern auch gesehen, wie schön es ist anderen zu helfen. Ideen geistern schon in unseren Köpfen herum.

Hier in unserer Heimat geht es den meisten gut und man hat vieles wörüber man sich freuen kann. Nur trifft man hier im anonymen Betondjungel eher auf stark wuchernde Stadtgewächse, deren Antlitz sich selten erhellt und nur mal kurz bei Sonne aufblitzt (was ja in unseren Breiten sehr selten geschieht), während die erfreuliche Art der smilensis offenerta vom Aussterben bedroht ist. Damals in Zentralamerika haben wir wirklich Armut gesehen. Komischerweise sah man dort auf den Straßen viele gut gelaunte Menschen und mir begegnete viel aufgeschlossene Freundlichkeit.

2010 traf ich Steffi. Es war unheimlich schön jemanden gefunden zu haben der meine Einstellung bewunderte und großes Interesse am Segeln wie auch am Reisen zeigte. Ihre Erwartungen vom Leben glichen sich grob mit meinen und schwupp di wupp zogen wir zusammen in meine großzügige Einzimmerwohnung um mehr Zweisamkeit genießen zu können, Geld zu sparen, Boot auszurüsten und Erfahrungsberichte zu sammeln, damit es 2013 losgehen kann.

Ich sag Euch: solch eine Reise vorzubereiten ist kein Zuckerschlecken. Familie, Freunde und  Arbeitskollegen müssen sehr unter unserer Abwesenheit leiden, denn wir haben ständig viel zu tun...
Wir hoffen sehr Ihr werdet es verstehen.
Ich würde mich sehr freuen wenn Ihr uns öfter mal schreibt und berichtet was es neues bei Euch gibt.

 

Euer Pétz

aktualisiert: 04.11.14

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